Hattlund
Der Ortsname Hattlund deutet auf Wald (dän. = Lund) evtl. lichter Wald und wird erstmals 1640 als Hattelund genannt (Wald des ‚Hatti‘ oder Hat = hutförmig?). Die frühe Besiedlung von Hattlund wie auch von Kleinquern ist vom Ur-Dorf Quern ausgegangen und führte zur Urbarmachung des Waldes. Die Katen und Höfe gehörten in dieser Zeit zu unterschiedlichen Gütern (Nübel, Norgaard u.a.). Später war Hattlund bis 1847 auch Sitz zweier Hardesvögte der Nieharde.
Hattlund und Kleinquern liegen an einer von Ost nach West verlaufenden Straße nördlich des Scheersbergs. Im höher gelegenen Teil von Hattlund liegt die Bebauung fast ausschließlich auf der Nordseite der Straße. Einzelne Häuser liegen weiter entfernt bis in die Nähe von Kleinquern, Roikier, Gintoft, entlang der Nordstraße und Steinbergkirche (Brade), auch der nördliche Teil von Scheersberg (einschl. Wallrothhaus und Scheersberghalle) gehörten zu Hattlund.
Östlich von Hattlund lag auf einem rd. 50 m hochgelegenen Flurstück „Große Steinlücke“ ein sagenumwobener Stein, der mannshoch aus der Erde ragte – der große Stein von Hattlund, ein besonders großes Exemplar der unzähligen Findlinge in der Endmoränenlandschaft der letzten Eiszeit. Der Stein reichte ‚gut 10 Fuß‘ also mehr als 3 m in die Erde und hatte einen Umfang von 18 m.
Einer Sage nach soll er von einer riesenhaften heidnischen Zauberin von der Halbinsel Sundewitt (westl. von Sonderburg, DK) mit dem Strumpfband über die Förde in Richtung Quern geschleudert worden sein, um die dort neu erbaute christliche Kirche zu zerstören. Der Stein verfehlte sein Ziel, aber von dem Luftdruck soll der Kirchturm schief geworden sein, schief ist er bis heute. Dieser Findling wurde1842 zerstört, u.a. entstanden daraus Mühlsteine für die Mühle in Nübelfeld.
Hattlund ist seit 1949 Standort einer Dänischen Schule, seit 1973 bis heute als Grundschule der „Hatlund-Langballe-Skole“ mit einem angeschlossenen dänischen Kindergarten.
Seit 1749 gab es in Hattlund einen Krug „de Bütt“ der später den Standort gewechselt hat und dann als Gasthaus „Drei Kronen“ noch bis 2010 betrieben wurde; der Name entstand, nachdem einer der dänischen Könige hier für drei Nächte eingekehrt war.
Eine Schmiede wird in Hattlund seit 1789 genannt, nach 1966 entstand eine neue Schmiede in der Nähe der Nordstraße, heute befindet sich dort ein Automobilfachhandel mit Werkstatt. Über 2 Generationen gab es in Hattlund auch eine Schneiderei und von 1904 bis 1985 bestand im Ortsteil Scheersberg eine Arztpraxis.
Von den zahlreichen Katen und Bauernhöfen aus früherer Zeit werden heute noch zwei bewirtschaftet.
Hattlund wurde im Jahre 1871 eine Gemeinde. Im Rahmen der Gebietsreform im Jahre 1970 schloss Hattlund sich der Gemeinde Steinbergkirche an. 1973 wurde der Scheersberger Teil zur Gemeinde Quern umgemeindet. Seit dem Zusammenschluss von Quern und Steinbergkirche im Jahre 2013 gehört der Teil nun wieder zur Gemeinde Steinbergkirche.
zusammengestellt, 07.01.2015
von Erich Petersen
mit Unterstützung von Klaus Bendixen